István Csáki
Zeichnen ist wie eine Bergwanderung
Meine Berglandschaften sind Zeugnisse meiner Sehnsüchte und Erfahrungen in den Bergen. Ich habe unzählige Erlebnisse in den Bergen beim Wandern, Klettern und Bergsteigen gesammelt, besonders während meiner Studienzeit. Zugleich habe ich durch den Verlust von vier Freunden in den Bergen, tragische Schicksalsschläge erfahren müssen, die mich Ehrfurcht und Respekt vor der Erhabenheit der Gebirge lehrten.
In jeder Zeichnung, mit jeder Strichführung fühle ich meine Sehnsucht und Verbundenheit mit der Natur.
Ich schreibe einen Gebirgsgrat mit kontinuierlichen Gesten. Ich zeichne die Berge, als ob ich ihre Oberfläche mit Linien abtaste. Ich bewundere das Spiel der Linien, wenn sie zu einem Fleck verschmelzen. Gleichzeitig stelle ich mir den Aufstieg auf den Berg entlang einer Linie vor – wie eine kalligraphische Geste.
Das Zeichnen selbst ist wie eine Bergwanderung, als meditative Aktivität. Wenn ich einen Berg zeichne, suche ich nach einem Raum, dem Kontrast, der Form – nach Elementen, die einen Berg charakteristisch machen. Wenn eine Linie dann wie ein abstraktes Bild vibriert, entsteht eine spannende Textur.
Kontrastreiche Kohlezeichnungen – zwischen Fotorealismus und Abstraktion
Für meine Zeichnungen verwende ich Kohle auf Papier oder Leinwand. Kohle ist ein uraltes, elementares Material, das einfach zu handhaben ist und bereits von den Urmenschen verwendet wurde. Mit Kohle lassen sich vielfältige technische Kombinationen umsetzen: Durch schwarze Linien auf weißem Papier erzeuge ich Maximalkontraste und kann durch „Verwischen / Verschmieren“ unendliche Grautöne zur Schattierung einbringen.
Manche meiner Bergwelten sind durch Farbe in Szene gesetzt. Meist verwende ich hierfür reine Farben, ohne Tonschattierungen, als Hintergrund-Kontrast. So erzeugt die Farbe Grenzen und Spannung, so wie sie auch in der Natur vorhanden sind. Ich versuche für meine Arbeit einen Platz zwischen Fotorealismus und Abstraktion zu finden, als eine Art Komposition aus Realem und Imaginärem.